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6. Umwelt und Ökologie
2021-03-11 17:26

Das Qinghai-Tibet-Plateau gilt aufgrund seiner durchschnittlichen Höhe von mehr als 4500 Metern als höchste Region der Erde und wird daher auch das „Dach der Welt‟ genannt. Als Hauptteil des Plateaus gilt Tibet mit seinen Flüssen und Seen als der „Wasserturm Asiens" bekannt. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge beträgt der kombinierte Abfluss von Gletschern, Seen und großen Flüssen aus Tibet mehr als 9 Billionen Kubikmeter. Daher und vor dem Hintergrund der Erderwärmung ist der Umweltschutz in Tibet von großer Bedeutung. 

Ausgedehntes Feuchtbiotop im Kreis Gonjo.

Nach dem Motto „eine Grüne Landschaft ist unser wertvollster Schatz‟ räumen die chinesische Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet dem Umweltschutz höchste Priorität ein. In den letzten Jahren hat Tibet mehr als 60 lokale gesetzliche Vorschriften erlassen, die Projekte mit großem Umweltverschmutzungsrisiko untersagen, das Genehmigungsverfahren für den schonenden Abbau der Bodenschätze standardisieren und Umweltschutz als eines der wichtigsten Kriterien der Regierungsarbeit insgesamt einstufen. Heute sind auf ca. 80% der Fläche Tibets industrielle Entwicklung entweder verboten oder stark eingeschränkt. In der Region gibt es 47 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von fast 420.000 Quadratkilometern. Das entspricht gut einem Drittel der Gesamtfläche Tibets und ist größer als Deutschland. 

Tibetantilopen im Nationalen Naturschutzgebiet Changtang, dem drittgrößten Naturschutzgebiet weltweit.

Bedeutende Fortschritte wurden bei Tibets Öko-Schutz-Projekt und dem Aufforstungsprojekt in den Wassereinzugsgebieten des Yarlung Zangbo-Flusses, Nujiang-Flusses, Lhasa-Flusses, Nianchu-Flusses, Yalong-Flusses und Shiquan-Flusses erzielt. Gegenwärtig gibt es im Autonomen Gebiet 16,02 Mio. Hektar Wald mit einer Waldbedeckungsrate von 12,14 Prozent und einem wachsenden Waldbestand von 2,28 Mrd. m³. Die umfassende Vegetationsbedeckung von natürlichem Grasland hat 45,9 Prozent erreicht, die Fläche von natürlichem Grasland beträgt 88,93 Mio. Hektar, und die Fläche von Feuchtgebieten beträgt 6,53 Mio. Hektar.

Grüne Entwicklung und Nachhaltigkeit sind Leitmotive der Wirtschaftsentwicklung in Tibet geworden. Energieintensive Fabriken wurden geschlossen und der Dieselverbrauch weitestgehend reduziert. Die installierte Kapazität von sauberen Energien (Wasser, Wind, Solar, Erdwärme) lag bis November 2020 bei einem Anteil von fast 90% der gesamten Energieversorgung. Damit liegt Tibet landes- und weltweit weiter über dem Durchschnitt. In Bezug auf die Luftqualität hat Lhasa seit vielen Jahren als eine der saubersten Städte Chinas abgeschnitten. 

Der Umweltschutz in Tibet erstreckt sich auch auf Biodiversität und Artenschutz. Dank der durchgreifenden Maßnahmen gegen Wilderei ist z.B. die Anzahl der Tibetantilopen - eine einzigartige Tierart der Qinghai-Tibet-Hochebene - von ungefähr 60.000 in den 1990er Jahren auf derzeit mehr als 200.000 gestiegen. Ebenso steigen die Anzahlen von tibetischen Wildeseln, Schwarzhalskranichen und Wildyaks stetig. Inzwischen gilt Tibet als eines der attraktivsten Natur-Reiseziele Chinas. Trotz der Pandemie haben 2020 mehr als 35 Millionen Touristen Tibet besucht.

Das Wasserkraftwerk Zangmu am Fluss Yarlung Zangbo im Kreis Gyaca.

 

Die Regierung des Autonomen Gebiets ist bestrebt, eine Balance zwischen Menschen und der Natur zu finden. 95,7% der wichtigsten Flüsse und Seen in Tibet sind in einem guten Zustand und haben eine hervorragende Wasserqualität. 94.94% der städtischen Abwässer werden durch moderne Kläranlagen gereinigt. Seit August 2017 arbeiten 88 Expertengruppen an wissenschaftlichen Forschungen zu ökologischen Themen in Tibet. Die Daten und Ergebnisse werden genutzt, um den dortigen Umweltschutz zu fördern. Am 2. Februar 2021 haben die Regierung des Autonomen Gebiets und das chinesische Außenministerium das virtuelle Trans-Himalaya-Forum für internationale Zusammenarbeit in Sachen Umweltschutz gemeinsam veranstaltet. Dadurch unterstreicht die chinesische Regierung noch einmal ihr Bekenntnis zum Umweltschutz in Tibet.

Mehr Informationen dazu finden Sie im Weißbuch: Ecological Progress on the Qinghai-Tibet Plateau

 

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