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4. Ethnische Gebietsautonomie
2021-03-11 17:35

Der Kern der ethnischen Gebietsautonomie lautet: Das Volk ist der Souverän des Gebiets. Die seit 1965 umgesetzte ethnische Gebietsautonomie ist die institutionelle Garantie für Gleichberechtigung aller Volksgruppen in Tibet.  Gegenwärtig gibt es dort ca. 35.900 Abgeordnete auf verschiedenen Ebenen, von denen 92,18% aus ethnischen Minderheiten stammen. Auch die Stimmen und Interessen der kleinsten Minderheiten wie Monpa und Lhopa werden durch gewählte Abgeordnete auf allen Ebenen vertreten.

Wahl zum Volkskongress des Autonomen Gebiets Tibet.

Den Vorsitz des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses, der Regierung und der politischen Konsultativkonferenz in Tibet wird ausschließlich von Funktionären tibetischer Herkunft bekleidet. Tibeter und andere ethnische Minderheiten machen bei führenden Politikern auf Provinzebene im Autonomen Gebiet einen Anteil von mehr als 70% aus, während Beamte auf Kreis- und Gemeindeebene zu 86% ethnischen Minderheiten angehören. 

Das Gesetz über Ethnische Gebietsautonomie sieht vor, dass nationale Bestimmungen und Entscheidungen vor der Umsetzung in den autonomen Gebieten gesondert daraufhin überprüft werden, ob sie im Widerspruch zu den lokalen Gegebenheiten stehen. Zum Beispiel hat die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet das tibetische Neujahr und das Sho-Dun-Fest als gesetzliche Feiertage festgelegt und angesichts der besonderen geografischen Faktoren die wöchentliche Arbeitszeit auf 35 Stunden (5 Stunden weniger als landesweit) reduziert. 

Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse einer Grundschule in Qamdo im Tibetischunterricht.

Innerhalb der ethnischen Gebietsautonomie genießen die tibetische Sprache und Kultur einen besonderen Schutz. Die Kindergärten und Schulen unterrichten ausnahmslos bilingual, Tibetisch und Hochchinesisch. Dafür stehen über 31.000 mehrsprachige Lehrer zur Verfügung. Tibetisch ist neben Hochchinesisch die Amtssprache im Autonomen Gebiet und zwar auf allen Ebenen von der Rechtsprechung über Behörden bis zu Banken und Landwirtschaft. Im Autonomen Gebiet erscheinen 25 Zeitungen und Zeitschriften auf Tibetisch. Die örtlichen Fernsehstationen haben 42 tibetischsprachige Programme. Bis Ende 2020 wurden mehr als 22.000 Episoden von in tibetischer Sprache synchronisierten Fernsehserien (Zeichentrickfilme) und mehr als 2.400 Filme mit insgesamt mehr als 20.000 Stunden produziert. Und mit Blick auf die Bedeutung im heutigen Leben: Es gibt schon seit über 10 Jahren Smartphones mit tibetischen Tasten und Betriebssprache. 

Festival des traditionellen tibetischen Tanzes in Qamdo am 7. August 2020.

Es gibt Erziehungs- und Forschungseinrichtungen für die tibetische Kultur in allen Bereichen. Beispiele dafür sind die Tibet Universität, das College für Traditionelle Tibetische Medizin, oder das Chinesische Forschungszentrum für Tibetologie. Umfangreiche Archive zur Restauration und Bewahrung tibetischer Kunst wurden angelegt. Das gilt für Volkstänze, Oper, Musik, Literatur, darstellende Künste und Architektur gleichermaßen. Dafür hat die Zentralregierung erhebliche Summen bereitgestellt. Ebenso werden mit großem Aufwand historische Orte renoviert und Instand gehalten. Viele der immateriellen Kunstwerke und Bauten wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe hinzugefügt. Nicht zuletzt der gesamte Potala-Palast. 

Mehr dazu finden Sie in diesem Weißbuch: Successful Practice of Regional Ethnic Autonomy in Tibet

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