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2. Friedliche Befreiung
2021-03-11 17:52

Ende des 19. Jahrhunderts, als die westlichen Mächte ihren Wettlauf um die Aufteilung Chinas begannen, ergriffen britische Imperialisten die Gelegenheit, in Tibet zu intervenieren. 1888 und 1903 fielen britische Truppen in Tibet ein und zwangen die Qing-Regierung und die Lokalregierung Tibets, eine Reihe ungleicher Verträge zu unterzeichnen, die Großbritannien viele Privilegien in Tibet einräumten und die die Souveränität Chinas beschädigten. Als der letzte Qing-Kaiser 1911 abdankte, begannen die Briten, separatistische Kräfte in Tibet zu fördern und versuchten, „eine Unabhängigkeit Tibets" zu erreichen. 1913 inszenierte Großbritannien die Konferenz von Simla, auf der es die Vertreter der Lokalregierung Tibets dazu aufwiegelte, erstmals die Forderung einer „Unabhängigkeit Tibets" aufzustellen, was die Vertreter der chinesischen Regierung umgehend zurückwiesen. 1914 verweigerte die chinesische Regierung die Unterschrift des Vertrags von Simla. 1942 verkündete die Lokalregierung Tibets mit der Unterstützung britischer Vertreter plötzlich, sie hätte ein „Außenamt" eingerichtet und betrieb offen die Unabhängigkeit Tibets, musste jedoch angesichts der Ablehnung der chinesischen Regierung von ihren Machenschaften abrücken.

Denkmal im Kreis Gyangzê zur Erinnerung des Widerstandskriegs gegen die britische Invasion im Jahr 1904.

Kaum war die Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 gegründet worden, beeilten sich Separatisten aus der Oberschicht Tibets erneut, mit imperialistischen Kräften Komplotte für die „tibetische Unabhängigkeit" auszuhecken und versuchten wieder, Tibet von China abzuspalten. Im November 1949 entschied die Lokalregierung Tibets, „freundschaftliche Delegationen" in die USA, nach Großbritannien, Indien und Nepal zu entsenden, um politische und militärische Unterstützung für eine tibetische Unabhängigkeit zu ersuchen. Im Frühjahr 1950 gelangten Gewehre und Munitionen aus den USA über Kalkutta nach Tibet, um gegen die Chinesische Volksbefreiungsarmee (VBA) eingesetzt zu werden.

Der Adel in Lhasa war gespalten. Die chinatreuen Patrioten in der Oberschicht äußerten Ihren Wunsch gegenüber der neu gegründeten Zentralregierung der Volksrepublik China, Tibet von der imperialistischen Aggression zu befreien. Am 1. Oktober 1949 schickte auch der 10. Panchen Lama ein Telegramm an den Vorsitzenden Mao Zedong und an den Oberbefehlshaber der VBA, Zhu De, in dem er seine Unterstützung für die Zentrale Volksregierung zum Ausdruck brachte und die VBA aufforderte, Tibet so schnell wie möglich zu befreien.  

Unterzeichnung des 17-Punkte-Abkommens zur friedlichen Befreiung Tibets durch Vertreter

der Zentralen Volksregierung und der Lokalregierung Tibets.

Nach eingehenden Überlegungen beschloss die Zentrale Volksregierung, dem Prinzip der friedlichen Befreiung Tibets zu folgen, um die nationale Einheit und territoriale Integrität zu wahren und die Interessen des tibetischen Volkes zu schützen. Im Laufe des Jahres 1950 sandte die KP Chinas viermal Vertreter und Delegationen nach Tibet, um die Lokalregierung Tibets dazu zu bewegen, Vertreter zu Verhandlungen mit der Zentralregierung über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets zu entsenden. All diese Versuche, eine friedliche Einigung durch Verhandlungen zu erzielen, wurden jedoch von den imperialistischen und separatistischen Kräften in Tibet verhindert – die Unterhändler wurden abgewiesen oder eingesperrt und einer fiel im osttibetischen Qamdo einem Giftanschlag zum Opfer. Gleichzeitig rüstete die tibetische Lokalregierung ihre Truppen auf und verstärkte ihre Präsenz in Qamdo massiv. Angesichts der Situation sah sich die VBA gezwungen, Qamdo einzunehmen. Am 19. Oktober wurde Qamdo befreit und damit die Tür zu Verhandlungen aufgestoßen. Die Schlacht führte zur Spaltung der tibetischen Lokalregierung und die patriotischen Kräfte gewannen die Oberhand. Der Regent Dhagza Ngawang Sungrab, ein proimperialistischer Separatist, musste zurücktreten und am 17. November übernahm der 14. Dalai Lama vorfristig selbst die Macht. Am 27. April 1951 trafen die Vertreter der tibetischen Lokalregierung zur Verhandlung in Peking ein. 

Die friedliche Befreiung Tibets wurde schließlich erreicht, als am 23. Mai 1951 die Vereinbarung der Zentralen Volksregierung mit der Lokalen Regierung Tibets über Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets (auch bekannt als das „17-Punkte-Abkommen") unterzeichnet wurde. Im ersten Paragraphen des Abkommens heißt es: »Das tibetische Volk soll sich zusammenschließen und die imperialistischen Angreifer aus Tibet vertreiben; das tibetische Volk soll in die große Völkerfamilie des Vaterlandes der Volksrepublik China zurückkehren.« In den Paragraphen 4 bis 7 wird die innerprovinzielle Autonomie der tibetischen Selbstverwaltung anerkannt. Der Schutz der Religion ist ein Bestandteil des Abkommens, ebenso die Förderung der tibetischen Kultur und Schrift. Die Paragraphen 13 bis 17 regeln die Modalitäten der Stationierung der Volksbefreiungsarmee und der Wahrnehmung der außenpolitischen Interessen Tibets durch die Regierung der Volksrepublik China.

Telegramm des 14. Dalai Lama an Vorsitzenden Mao zur Unterstützung des 17-Punkte-Abkommens.

Am 24. Oktober telegrafierte der 14. Dalai Lama seine Unterstützung des 17-Punkte-Abkommens an den Vorsitzenden Mao. Er schrieb im Telegramm: „Die tibetische Lokalregierung, der tibetische Klerus sowie das gesamte tibetische Volk unterstützen das Abkommen einhellig und werden unter der Führung des Vorsitzenden Mao und der Zentralen Volksregierung die Volksbefreiungsarmee aktiv beim Einzug nach Tibet unterstützen, um die Landesverteidigung zu konsolidieren, die imperialistischen Kräfte zu vertreiben und die territoriale Einheit und die Souveränität des Vaterlandes zu wahren." Am 26. Oktober dankte der Vorsitzende Mao dem Dalai Lama telegrafisch für seine Bemühungen zur Umsetzung des Abkommens.

Weitere Informationen finden Sie hier im Weißbuch: Sixty Years Peaceful Liberation of Tibet

 

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