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Grußwort vom Botschafter Ma auf der 5. WirtschaftsWoche-Jahrestagung China
Berlin, am 13. September 2007
2007-09-14 00:00

Sehr geehrter Herr Chefredakteur,

meine sehr verehrten Damen und Herren,

zunächst möchte ich mich bei „WirtschaftsWoche" für die freundliche Einladung bedanken und im Namen der Botschaft der VR China in Deutschland zur Eröffnung der 5. Wirtschaftswoche-Jahrestagung China herzlich gratulieren ! Ich wünsche mir, dass diese Tagung nach wie vor zur Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland beitragen wird.

Das Hauptthema dieser Jahrestagung lautet „keine Angst vor dem Drachen". Die ständige Entwicklung Chinas hat immer mehr Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen, über China kursieren alle möglichen Kommentare und Prognosen. Viele davon, wie im Programm der diesjährigen Tagung richtig festgestellt wurde, sind unbegründete Angst, die daher rühren, weil manche Leute sehr wenig über China wissen. Natürlich gibt´s auch Vorurteile und sogar politische Motive, die dahinter stecken. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn diese Tagung vielen Menschen ein umfassendes und objektives China-Bild vermitteln kann. Dazu möchte ich bei dieser Gelegenheit meinen Beitrag leisten.

Erstens, China ist immer noch ein Entwicklungsland.

Meine Damen und Herren,

seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik vor 29 Jahren hat China sich enorm verändert. China entwickelt sich kontinuierlich mit schnellem Tempo, das Lebensniveau und die Lebensqualität unseres Volks hat sich wesentlich verbessert. Manche sprechen sogar vom Witschaftswunder. Die Jenigen, die bereits in China , insbesondere in den Küsten gewesen sind, können sicher bestätigen, daß China ein ganz neues Antlitz bekommen hat.

Aber trotz der großen Fortschritte ist China immer noch ein Entwicklungsland und steht vor schwierigen Entwicklungsaufgaben .

China hat eine riesige Bevölkerungszahl von 1,3 Milliarden, die Produktivität ist noch niedrig, die Entwicklung zwischen Regionen ist sehr ungleichmäßig. die Kluft zwischen Stadt und Land, zwischen Regionen sowie Einkommensunterschiede wachsen ungebremst weiter. Obwohl das gesamte Wirtschaftsvolumen Chinas zur Weltspitze aufgerückt ist, liegt das Pro-Kopf-BIP Chinas derzeit bei 2000 US Dollar und rangiert noch ganz hinten auf der Weltrangliste, nach 100 Ländern. Auf dem Lande leben noch 23 Millionen Chinesen in Armut, jährlich müssen 24 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden, über 80 Millionen Behinderte brauchen Hilfe und Fürsorge vom Staat und der Gesellschft. Große Zahl aus der Landwirtschaft freigesetzter Arbeitskräfte müssen schrittweise ins neue Beschäftigungssystem integriert werden. Die Modernisierung Chinas ist ein langer Weg, den China noch vor sich hat. Mehrere , wenn nicht dutzende Generationen müssen dafür hart kämpfen.

Zweitens, China wird unbeirrt den Weg der friedlichen Entwicklung gehen.

Die Entwicklung Chinas stützt sich hauptsächlich auf unsere eigene Kraft. Wir werden die Binnennachfrage ankurbeln und die zunehmenden materiellen und kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigen. Natürlich ist China bei der Entwicklung auch auf die einschränkenden Faktoren wie in Bereichen Energie, Ressourcen und Umwelt gestoßen. Aber wir haben durch langjährige Anstrengungen bereits einen Weg zu einer allseitigen, koordinierten und nachhaltigen Entwicklung gefunden. Wir werden die wirtschaftliche und politische Reform weiter vorantreiben, die Öffnung nach Außen ausbauen, strukturelle Hindernisse für Entwicklung beseitigen, um der Modernisierung einen starken Impuls zu geben.

In den internationalen Angelegenheiten wird China an der unabhängigen und selbständigen Außenpolitik des Friedens festhalten. Wir werden weder Ideologie noch Gesellschaftssystem als Massstab nehmen, zwingen niemandem unsere eigene Wertvorstellung auf und mischen uns auch nicht in innere Angelegenheiten anderer Länder ein. China ist ein verantwortungsbewusster Land. Das chinesische Volk ist ein vertrauenswürdiger Freund und verlässlicher Partner aller Völker der Welt.

Drittens, Die wirtschaftliche Zusammenarbeit nützt sowohl China als auch Deutschland. Zwischen beiden Ländern bestehen sehr gute wirtschaftlichen Beziehungen mit guten Perspektiven. Im Jahr 2006 erreichte das Handelsvolumen 78.2 Mia. Dollar. Zwar hat China im Güterhandel Überschuß gegen Deutschland. Aber im Dienstleistungshandel hat Deutschland den Überschuß. Die mittelständischen Firmen sehen auch grosse Chancen. Besonders möchte ich darauf hinweisen, dass es vielen deutschen Unternehmen gelungen ist, durch Direkinvestitionen in China den indirekten Export zu erhöhen, das heißt, deutsche Unternehmen nutzen niedrige Fertigungskosten in China und produzieren vor Ort, um ihre Produkte in China oder über China in die Welt zu verkaufen. Dies verstärkt erheblich die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen und sichert ihre Marketanteile. Laut Statistik ist der deutsche Export nach China seit Jahren mit zweistelligem Wachsteum gestiegen. Sie sehen, dass die Handelsbeziehungen zwischen China und Deutschland unseren beiden Seiten nützen und unseren gemeinsamen Interessen entsprechen.

Meine Damen und Herren,

Die chinesische Regierung legt großen Wert auf die Beziehungen zu Deutschland. Wir sind der Meinung, daß unsere Beziehungen von strategischer Bedeutung ist Diese Beziehungen weitergehend zu entwickeln, liegt nicht nur im Grundinteresse beider Länder und beider Völker, sondern kommt auch Stabilität und Frieden der Welt zugute. China will sich mit Deutschland zusammen anstrengen, um die Beziehungen noch besser zu gestalten.

Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit!

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